Katastropheneinsatz in Hadersdorf


Wir wurden am Mittwoch den 14. August um 15 Uhr alarmiert und um 16 Uhr 30 war Abfahrt Richtung Hadersdorf. Bereits im Bereich Tulln war zu sehen wie sehr sich das Wasser ausgebreitet hat, Motorräder, PKW´s und Traktoren steckten in Aulandschaften auf Äckern usw. Nach 2 Stunden Anfahrt haben wir unseren Bestimmungsort Hadersdorf erreicht. Am Ortsanfang standen ebenfalls PKW´s kreuz und quer verstreut, teilweise sogar im Inneren der Fahrzeuge mit Schlamm gefüllt.
Nach kurzer Lagebesprechung fuhren wir in einen Siedlungsbereich dieses Ortes und standen sozusagen vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Wasser soweit das Auge reicht; Kellern und Gärten überflutet; wobei zu diesem Zeitpunkt war der Wasserstand bereits 2m gefallen! Einteilungen wurden getroffen und kurze Zeit später konnten wir mit den Auspumparbeiten beginnen. Ableitung des Wassers in den Abwasserkanal war nich mehr möglich, da dieser verstopft war. Daher mussten wir enorm lange Schlauchleitungen zu einem kleinen Teich legen, um nicht Keller auf der anderen Seite wieder mit Wasser zu füllen.
Bewundernswert waren die Betroffenen, eine solche Freude und Herzlichkeit, trotz dieser Situation, war einfach rührend. Denn diese Bewohner standen teilweise vor dem Nichts und trotzdem machten sie sich um uns Sorgen, damit wir ja genug zu Essen und zu Trinken bekommen. Es war einfach bewegend, dadurch war es für uns klar, diesen Leuten müssen wir mit aller Kraft helfen. Große Motivation ergriff die gesamte Mannschaft.
Obwohl die Lage am Anfang auswegslos erschien waren schon nach wenigen Stunden die ersten Häuser und Gärten vom Wasser befreit. ( überschlagsweise nach knappen 8 Stunden wurden insgesamt 3 Millionen Liter abgepumpt). Diese Arbeiten dauerten die ganze folgende Nacht an. Donnerstag 8 Uhr morgens war es dann geschafft, der Siedlungsbereich war wieder begeh- und befahrbar. Aber es wurde uns aber auch noch verstärkt bewußt welche Tragik welchen Schaden diese Ortschaft erleiden mußte. Die Schäden sind unvorstellbar.
Nach den Aufräumungsarbeiten wurden wir in eine neue Gasse verlegt und die Arbeiten begannen von vorne, aber es kam nie irgendwelche Resignation auf. Im Gegenteil "volle Kraft voraus " Bis 12 Uhr Mittag wurde voll gearbeitet, dann kam der Befehl zum Abrücken und nachhausefahren. Jedoch konnten wir nicht mehr die Anfahrtsstrecke befahren, denn in der vorigen Nacht brach ein Damm in Grafenwörth und überflutete diese Ortschaft und in weiterer Folge auch Tulln. Daher mußten wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und kamen gegen 15 Uhr, zwar etwas abgekämpft ,aber wieder gesund in Felixdorf an. Nach kurzen Instandhaltungsarbeiten zogen wir nochmals Resueme, aber im Endeffekt keine Zweifel, jederzeit wieder um solchen armen Menschen helfen zu können.