Chronik der FF Felixdorf
1914
Am 19. Jänner wurde die erste Generalversammlung abgehalten. Zu dieser
haben sich 44 Männer eingefunden welche die Aufgabe eines Feuerwehrmanns
übernehmen wollten. Auf Antrag des anwesenden Bezirksobmannes wurde Hr.
Heinrich Dinner zum Vorsitzenden (Hauptmann), Hr. Löw zum Stellvertreter
und Hr. Oszenacek zum Schriftführer gewählt. Somit war die 43. Wehr
im Bezirk Wr. Neustadt aufgestellt, aber es gab weder ein Fahrzeug noch Einsatzgeräte.
Die Männer mussten mit primitivsten Mitteln Hilfe leisten.
Am 22. März kam vom Landesfeuerwehrverband die Aufnahmeurkunde, wonach
die Feuerwehr statutenmäßig in die Feuerpolizeiordnung eingeschlossen
war.
Die Feuerwehrmänner hatten es zu dieser Zeit nicht leicht, da Ihnen nur
ein Tiefbrunnen bei der alten Schule und einige wenige Hausbrunnen für
die Bekämpfung von Bränden zur Verfügung standen. Als Löschgerät
diente eine Handpumpe, die von vier Männern bedient werden musste. Diese
Pumpe, welche der Wehr noch lange gedient hatte, wurde mit einem Fuhrwerk
zum jeweiligen Brandplatz befördert. Der Wagen und die Pferde wurden
von Frau Brandl zur Verfügung gestellt.
Um die Feuerwehrkasse etwas aufzubessern, wurde am 4. Februar von Frau Hamberger
der erste Hausball zugunsten der Feuerwehr abgehalten.
Am 28. Juni fand die erste Tombola statt.
Blusen und Mützen mussten sich die Kameraden selbst bezahlen. Auch wurde
beschlossen, einen Kameradschaftsbeitrag in der Höhe von 20 Heller einzuzahlen.
1917 Am 3.
September starb der Bürgermeister von Felixdorf, Hr. Franz Sedelmeier.
Er hinterließ der Feuerwehr zur Anschaffung von Geräten 5000 Kronen.
Vorerst wurden von der Firma Daimler Helme und Gurte angekauft.
1919 Von
der Firma Roth wurde eine Dampfspritze erworben. Aber da gab es Probleme,
denn die Spritze musste mit einem Pferdewagen zum jeweiligen Brandplatz befördert
werden. Da Frau Bradl dies mit ihren Pferden nicht mehr wagte, stellte Kamerad
Obrecht vorübergehend seine Pferde zur Verfügung.
1924 Es wurde eine dreiteilige
Holzleiter gekauft. Dies war sehr wichtig, da damit Brände bis in den
zweiten Stock bekämpft werden konnten. Höhere Häuser gab es
damals in Felixdorf noch nicht.
1922 bis
ca. 1938 (lt. Einsatz berichte) übernahm die Wehr zusätzlich den
Rettungsdienst, musste aber bei größeren Unfällen Wr. Neustadt
verständigen, da noch kein Rettungswagen und keine Behelfe zur Hand waren.
1923 wurde ein Lastwagen
angekauft. Dieser wurde dann zu einem Rettungsfahrzeug umgebaut. In diesen
Jahr wurde der erste Feuerwehrball veranstaltet.
1928 erhielt
die Feuerwehr eine zweirädrige Motorspritze, mit der die Einsätze
schneller und wirkungsvoller durchgeführt werden konnten.
Im selben Jahr wurde beschlossen einen Rüstwagen anzukaufen. "Unsere
Laura".
1937 Unter
Hauptmann Höfner wurde das erste schnellere Einsatzfahrzeug angekauft
- ein Gräf & Stift mit tragbarer Pumpe, welche schon im Jahre 1933
erworben wurde.
1939 Hauptmann Endelweber
übernahm mit einigen jungen Burschen die Wehr und blieb bis 1964 in dieser
Funktion tätig.
1953 Der Pumpen- und Mannschaftswagen
Opel Blitz mit Vorbaupumpe wurde um 152000,-- gekauft. Mit diesen Fahrzeug
wurden bis 1985 noch Einsätze gefahren und ist auch heute noch im Besitz
der Wehr.
1958 Die Gemeinde beschloss
ein neues Feuerwehrhaus zu bauen denn im alten Gerätehaus, im Hinterhof
der Apotheke, war der Platz zu klein und zu gefährlich. Wäre ein
Brand im Hauptgebäude ausgebrochen, so hätte man nicht mehr zu der
Garage gekonnt. Die Baukosten des neuen Hauses betrugen damals 640000,-- ATS
1963 erfolgte durch Hr.
Pfarrer Pichler die Einweihung des Neubaues.
Leider wurde bis 1964 kein Einsatzbuch geführt. Daher gibt es keine genauen
Aufzeichnungen über Einsätze dieser Jahre.
1965
Adolf Krapfl wurde zum Kommandanten der Feuerwehr Felixdorf gewählt.
In dieser Funktion blieb er bis 1976 tätig.
1971 Die Vorweihnachtszeit wurde für die Feuerwehr Felixdorf eine Zeit
der tiefen Trauer. Am 17. Dezember brach in der Papierfabrik Ortmann ein verheerender
Großbrand aus. 20 Feuerwehren, darunter auch die Feuerwehr Felixdorf,
kämpften mit 250 Männern 24 Stunden gegen diesen Großbrand.
3 Feuerwehrmänner aus Felixdorf und 2 aus Piesting wurden in einer brennenden
Halle von einer herabstürzenden Decke begraben. Keiner der 5 Kameraden
überlebten dieses Unglück.
1975 Die Unwetterkatastrophe
Anfang Juli brachte unserer Wehr 9 Einsätze mit 300 Arbeitsstunden. Am
stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde die Marktgemeinde Ebenfurth.
1976 Peter Fink übernahm
von Adolf Krapfl das Kommando der Feuerwehr Felixdorf. Bis 1994 sollte er
Kommandant der Wehr bleiben.
Der Brand im Oktober in der Firma Hirsch, Wr. Neustadt, bei der auch die Felixdorfer
Wehr eingesetzt wurde, zeigte erstmals die Gefährlichkeit brennender
Kunststoffe auf. Durch das rasch Eingreifen der Feuerwehren konnte größerer
Schaden verhindert werden.
1977 wurde damit begonnen
das Gerätehaus zu modernisieren. Dabei wurde ein neuer Schulungsraum,
ein Dienstzimmer, die Werkstätte und eine zusätzliche Garage im
Altbau des Gerätehauses geschaffen.
Durch ein technisches Gebrechen der Alarmeinrichtung bedingt, wurde von der
Marktgemeinde Felixdorf ein modernes Sirenensteuerungsgerät mit einer
Hochleistungssirene sowie eine Zweitsirene installiert.
1978 Aufgrund der neu
gebauten Wohnhäuser mit 7 bis 8 Stockwerken, bekam unsere Wehr ein neues
Feuerwehrfahrzeug mit einer 18 Meter hohen Drehleiter. Dieses Fahrzeug wurde
zusätzlich mit einem Notstromaggregat und Lichtflutern versehen.
Eine längst fällige Tragkraftspritze konnte durch die Spende eines
Geldinstitutes angeschafft werden.
Die Möbelfabrik "Grabner Interiors" wurde in der Nacht zum
30. Oktober ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr Felixdorf konnte mit Unterstützung
der Nachbarfeuerwehren ein Übergreifen der Flammen auf ein riesiges Reifenlager
verhindern und somit eine für die Umwelt große Katastrophe abwenden.
1979 wurde mit dem Bau
einer Großgarage, welche an das bestehende Feuerwehrhaus angebaut wurde,
begonnen. Somit wurde Platz geschaffen, um die notwendigen Fahrzeuge und Geräte
unterzubringen.
Dieser Zubau wurde von den Feuerwehrmännern zur Gänze in freiwilligen
Arbeitsstunden fertiggestellt.
In der Nacht des 21. März brach ein Großbrand im Sägewerk
Wieland in Sollenau aus. 5 Wehren, darunter auch Felixdorf, bekämpften
die Flammen. Der Schaden ging trotz restlosen Einsatzes der Feuerwehrmänner
in die Millionen Schilling.
1980 wurde es, durch vermehrter
technische Einsätze, notwendig ein von der Wiener Berufsfeuerwehr ausgeschiedenes
Fahrzeug zu erwerben. Dieses Fahrzeug wurde in vielen freiwilligen Arbeitsstunden
instandgesetzt und als Bergefahrzeug ausgerüstet.
Am 15. Juni ereignete sich auf der Hauptstraße von Felixdorf ein tragischer
Verkehrsunfall. Die Feuerwehr Felixdorf wurde zur Bergung der 5 Insassen herangezogen.
Leider konnten nur noch 2 Personen lebend aus dem Fahrzeug gerettet werden.
1981 wurde der Aufgabenbereich
unsrer Feuerwehr erweitert. Die wirtschaftliche Lage der Pottendorfer Textilwerke
brachte es mit sich, dass die seit nahezu 100 Jahren bestehend Betriebsfeuerwehr
ausgelöst wurde. Die Freiwillige Feuerwehr musste daher den Brandschutz
für diese Betriebsanlage übernehmen. Das vorhandene Fahrzeug und
die noch einsatzbereiten Ausrüstungsgegenstände der aufgelösten
Betriebsfeuerwehr wurde unserer Wehr übergeben.
Bei einem Großbrand, am 16. April, in der Siegersdorfer Gummifabrik
"Mach" wurde auch unsere Wehr angefordert. Leider hatte der Brand
bereits ein solches Ausmaß erreicht, dass für die Produktionshalle
jeder Löschversuch vergebens war. So beschränkten sich die Wehren
darauf, ein Übergreifen der Flammen auf die restlichen Werksgebäude
zu verhindern.
Am 14. Juni erforderte ein riesiger Waldbrand auf der Hohen Wand auch den
Einsatz der Felixdorfer Wehr. Das Löschwasser musste über kilometerlange
Leitungen zu den Brandstellen herangeschafft werden.
Einen Tag danach, am 15 Juni, brach in Dreistetten ein Brand auf einem Bauernhof
aus. Dieser breitete sich rasend schnell auf die umliegenden Höfe aus.
Viele Feuerwehren aus dem Bezirk Wr. Neustadt, darunter auch Felixdorf, konnten
ein Übergreifen der Flammen auf die ganze Ortschaft verhindern.
1982 wurde eine komplette
Renovierung des Gerätehaus durchgeführt.
In den Nachtstunden zum 25. September wurde unsere Wehr zum Brand eines Einfamilienhauses
im E-Werk gerufen. Da das Feuer erst im fortgeschrittenen Stadium von den
Nachbarn entdeckt wurde, brannte das Gebäude vollständig aus. Mit
restlosen Einsatz aller unserer Männer gelang es uns, die Nachbarhäuser
vor den Flammen zu schützen.
Drei Menschenleben forderte der schwere Zusammenstoß zwischen einem
PKW und einem Schnellzug. Der Einsatz unserer Wehr musste sich auf Aufräumungsarbeiten
beschränken.
1983 Das begonnen Vorhaben,
größte Aufmerksamkeit auf eine ordentlich Einsatzbekleidung der
Feuerwehrmänner zu legen, konnte abgeschlossen werden. Die neue Ausrüstung
umfasste: Ledersicherheitsstiefel, schwer entflammbare Einsatzanzüge
sowie Warnschutzoberbekleidung für 40 Männer.
Ein heißes Wochenende wurde für unsere Wehr der Waldbrand in Großmittel.
Vom 9. Juni an waren die Kameraden aller umliegenden Ortschaften 2 Tage lang
in Einsatz. Die Hauptgefahr lagen in der Gefährdung des Munitionsdepots
(von dem die Flammen nur noch 700 Meter weit entfernt waren) und im dauernd
wechselnden Wind, der enormen Hitzestrahlung und in ständigen Explosionen
zahlreicher Sprengkörper aus Kriegsdelikten.
In der Nacht zum 24. August wurde eine Strohfabrik in Theresienfeld und 900
Tonnen Stroh ein Raub der Flammen. Nach 5 Stunden harter Arbeit konnte "Brand
aus" gemeldet werden.
1984 Große 70 Jahr
Feier der Freiwilligen Feuerwehr Felixdorf mit historischen Festzug mit 40
Fahrzeugen v. 1895 - 1984.
Der riesige Waldbrand in Piesting bescherte unserer Feuerwehr zum Jahresbeginn
1984 einen Zweitageseinsatz. Insgesamt waren bei diesem Brand, der 400 Hektar
Wald vernichtete, 500 Männer im Einsatz. Der ständige Wechsel des
Windes erschwerte die Löscharbeiten erheblich. Zwei Hubschrauber und
zwei Tragflächenflugzeuge unterstützten die Feuerwehren bei der
Brandbekämpfung.
1985
Durch das immer größerwerdende Aufkommen von Verkehrsunfällen
wurde ein Hydraulischer Spreitzer mit dem dazugehörigen Aggregat angekauft.
1986 Ankauf eines VW Mannschaftstransportbus
1987 war das Jahr der
Neuanschaffungen.
Es wurde ein, von der BF Wien ausgeschiedenes, Kommandofahrzeug (VW-Bus) angekauft.
Weiters wurde ein neues TFL2000 und ein LFB in Dienst gestellt.
Auch in Sachen Alarmierung wurde investiert. Die Personenrufanlage wurde auf
neuesten Stand gebracht und 20 Personenrufempfänger angekauft.
1988
wurde das Feuerwehrhaus modernisiert. Über folgende Räumlichkeiten
konnte nach Abschluss der Bauarbeiten verfügt werden:
Kommandozentrale
Schulungsraum mit Platz für 25 Mann
Aufenthaltsraum
Raum für Verwaltungsarbeiten
Teeküche
Kommando bzw. Besprechungsraum
Toilettenanlage
Im Garagenbereich wurden neue (elektrische) Tore eingebaut. Auch eine Werkstatt
und ein Waschraum wurde realisiert.
In diesen Jahr wurde eine Lagerhalle bei der Firma Schroll in Sollenau ein
Raub der Flammen. Diese konnte trotz massiven Feuerwehreinsatz nicht mehr
gerettet werden.
1990
Ankauf eines Toyota als Last, 1 RLF von der BF Wien.
Am 24. Dezember brach gegen 20 Uhr ein Brand in einem Fertigteil Einfamilienhaus
in Matzendorf aus zudem auch die Feuerwehr Felixdorf gerufen wurde. Dabei
wurde trotz massiven Löscheinsatz das Obergeschoss des Hauses vollständig
zerstört.
1991
Im Hof der Feuerwehr wurde ein Behördlich genehmigter Abstellplatz errichtet.
Ankauf einer EDV Anlage
1993 Die Feuerwehr Felixdorf wurde in der Nacht zum 3. August zu einem Wohnhausbrand nach Sollenau gerufen. Da das Haus noch unbewohnt war, kam es zu keinen Personenschaden. Das Haus brannte aber bis auf die Grundmauern nieder. Ein Übergreifen auf einen benachbarten Lebensmittelmarkt konnte aber durch den massiven Feuerwehreinsatz verhindert werden.
1994
legte der langjährige Kommandant BR Fink seine Funktion zurück.
Ihn folgte bis 2001 Brückner Wolfgang.
Am 15.08 brach im Föhrenwald zwischen Wr. Neustadt und Neunkirchen ein
Großbrand aus. Durch den starken Wind war auch die Waldschule stark
gefährdet. Durch ein Aufgebot von Feuerwehren aus den ganzen Bezirk konnte
aber der Brand noch vor der Schule gelöscht werden.
1995 wurde eine Drehleiter
in Dienst gestellt. Es wurde auch ein Hochleistungslüfter, ein Atemschutzmaskentrockner
und Helmlampen angekauft.
Am 14.09 brach in einer Wohnung im Dachgeschoss eines Wohnhauses in der Bräunlichgasse
14 ein Brand aus. Da sich zu diesen Zeitpunkt niemand in der Wohnung aufhielt,
wurde niemand verletzt. Allerdings wurde die Wohnung ein Raub der Flammen.
1996 wurde ein neues Kommandofahrzeug
Chrysler in Dienst gestellt. Dieses ist mit Feuerwehr und Rettungsfunk, einen
Flutlichtmasten, einer EDV Anlage und einem Atemschutz Erkundungsgerät
ausgestattet.
In der Nacht zum 29.02 brach in einer Würstelbude in Theresienfeld ein
Brand aus. Unsere Wehr wurde zur Unterstützung angefordert. Ein übergreifen
der Flammen auf die benachbarte Tankstelle konnte im letzten Moment verhindert
werden.
1997
verstarb unerwartet unser Altkommandant EHBI Peter Fink. Dieser war in der
Feuerwehr Felixdorf von 1976 bis 1994 als Kommandant tätig. In diesen
18 Jahren hat er die Wehr entscheidend geprägt.
Die Garage wurde renoviert und neue Spinde angekauft. Auch wurden 18 Gore-Tex
Schutzjacken in Dienst gestellt.
1998 Das TLFA4000 wird in Dienst gestellt. Damit wurde die Schlagkraft unserer
Wehr weit erhöht.
Am 27.06 wurde unsere Feuerwehr nach einen Unwetter zu verschiedenen Auspumparbeiten
nach Wr. Neustadt gerufen.
1999
Neuanschaffung der Einsatzuniform. Bekleidung entspricht ÖBFV und den
gültigen ÖNORMEN.
Am 08.08 musste unsere Feuerwehr im Rahmen des FuB Zuges in den Bezirk Neunkirchen
ausrücken. Nach einen heftigen Unwetter wurde der Raum Warth teilweise
überschwemmt oder durch Muhren sehr schwer in Mitleidenschaft gezogen
und später auch zum Katastrophengebiet erklärt.
2000
Am 16.09 brach gegen 07:00 Uhr im Bauhaus Wr. Neustadt ein Brand aus. Dieser
sollte einer der größten Brände der letzten Jahrzehnten im
Bezirk Wr. Neustadt werden. Auch unsere Feuerwehr wurde zu diesen Großbrand
gerufen. Das Bauhaus brannte trotz des massiven Feuerwehreinsatz, der auch
durch zwei Löschhubschrauber des Bundesheers unterstützt wurde,
bis auf die Grundmauern ab.
2001 Secco Gerhard wird
zum neuen Kommandanten der Feuerwehr Felixdorf gewählt.