Um die richtigen
Schutzmaßnahmen gegen Schäden durch ein Hochwasser treffen
zu können, sollte zuerst überlegt werden ob eine Gefährdung
durch Hochwasser oder durch Unwetter möglich ist. Dafür ist
die Beobachtung der Umgebung der Wohnlage, aber auch des benutzten Verkehrsweges,
des Schulweges der Kinder, etc. notwendig.
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Überprüfen
der eigenen Gefahrensituation |
- Sind Flüsse,
Bäche oder Teiche in der Nähe?
- Hat es in der
Wohngemeinde schon einmal Hochwasser gegeben? Historischen Rückblick
über vorgekommene Ereignisse verschaffen
- Gibt es Hänge
in der Nähe?
Auch wenn dort kein Gewässer fließt, kann plötzlicher
starker Niederschlag ein Abrutschen der Hänge durch Wassermassen,
Schlamm und Geröll auslösen.
- Gibt es in der
Nähe Teiche, die übergehen könnten?
- Überprüfen
des Grundwasserspiegels vor Errichten von Objekten
- Wie sieht es mit
der Kanalisation aus? Kann der Kanal übergehen?
- Drohen Bäume
unterspült zu werden und umzustürzen?
- Gibt es ausgetrocknete
Flussläufe, Bachbette etc.?
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Bauliche
Maßnahmen können die Hochwassergefahr verändern (z.B.
Flußregulierung, Kanalbau, Kahlschläge, Forststrassen, usw.) |
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Durch Hochwasser
werden oft Personen verletzt oder gar getötet, aber auch erhebliche
Sachschäden werden verursacht. Viele Menschen versuchen durch Selbstschutzmaßnahmen
den Schaden zu verhindern oder zumindest zu verringern. Durch falsche
Selbstschutzmaßnahmen besteht allerdings die Gefahr, dass zusätzlicher
Schaden verursacht wird. Der Schutz von Mensch und Tier steht an oberster
Stelle, jedoch kommt auch dem Schutz von Objekten, zur Verringerung von
Sachschäden, ein wesentlicher Stellenwert zu.
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Vorbereitung
- "Was sollten Sie schon heute tun?" |
- Gefahren mit der
Familie diskutieren. Verhaltensregeln festlegen, Kommunikation ist erforderlich
"Wo ist wer, zu welchem Zeitpunkt?", Aufgaben in der Familie
verteilen "Wer macht was?" Denken Sie an die Möglichkeit,
dass nicht jedes Familienmitglied zu Hause ist. Vor allem mit Kindern
sollte abgeklärt sein, wo sie hingehen sollen. Vielleicht ist der
kürzere und ungefährlichere Weg der zu Verwandten oder Freunden.
Generell sollte überlegt werden, wohin, wenn das Haus verlassen
werden muss? (eine Evakuierung kann angeordnet werden)
- Kann ein Gebäude
in den Einwirkungsbereich eines Hochwassers kommen sind besondere Maßnahmen
notwendig.
- Besteht die Möglichkeit
das Wasser ins Gebäude eindringt, nur geeignete Baustoffe und Materialien
verwenden.
- Kinder auf besondere
Gefahren bei Hochwasser und Überflutungen aufmerksam machen (Aufsichtspflicht)
- Im Eigenbereich
überprüfen, ob bauliche Maßnahmen für den Nachbarn
eine Erhöhung der Gefahr hervorrufen können (z.B. Stützmauer,
Biotop, usw.)
- Die Trinkwasserversorgung
kann bei Überflutungen gefährdet sein.
- Auch für
Haustiere oder Vieh auf landwirtschaftlichen Anwesen soll Vorsorge getroffen
werden (Unterbringungsmöglichkeiten erheben, Futtervorräte
sichern)
- Werden gefährliche
Stoffe (Kunstdünger, Treibstoff, usw.) verwendet, die rechtzeitig
in Sicherheit gebracht werden müssen? - Umweltgefährdung
- Gibt es Tanks
(Heizöl, Diesel usw.) die gegen Aufschwimmen gesichert werden müssen.
Austretendes Öl kann sonst erheblichen Schaden verursachen.
- Nachbarschaftshilfe
organisieren Wer hilft wem?
Kontakt und Informationsaustausch mit dem Nachbarn erleichtert den Nachrichtenfluss,
da das Hochwasser z.B. die Telefonleitung lahm legen kann
- Kennzeichnung
von Eigentum (z.B. Nutztiere, wenn sie rasch aus der Gefahrenzone gebracht
werde müssen)
- Regelmäßige
Reinigung von Kanalzu- und -abläufen durchführen
- Selbstschutzmaßnahmen
in Betrieben organisieren (in der Arbeitszeit, außerhalb der Arbeitszeit)
- Notgepäck
und Dokumente für ein eventuell notwendiges Verlassen des Hauses
vorbereiten.
- Die Möglichkeit
sondieren, ein Notquartier bei Verwandten, Freunden beziehen zu können
- Wo sind die Hauptschalter
für Wasser, Strom, Heizung, Gas, Öl etc.? Sollte jedes Familienmitglied
wissen
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Besser
einmal zuviel vorbereitet, als einmal zu wenig! |
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Auch wenn es nicht
in der Macht des Menschen liegt, Naturkatastrophen zu verhindern,< können
Schutzvorkehrungen viel bewirken. Dabei ist es notwendig, die Schutzmaßnahmen
der Behörden und Hilfskräfte durch geeignete Selbstschutzmaßnahmen
zu ergänzen. Dadurch kann ein Schaden verringert und die persönliche
Sicherheit wesentlich erhöht werden.
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Letzte
Vorbereitung - "Wenn es ernst wird!" |
- Damit die notwendigen
Tätigkeiten rechtzeitig erledigt werden können ist eine ausreichende
Zeitspanne notwendig. Daher Hochwasserwarnung ernst nehmen.
Durch Beachtung einiger Punkte kann wertvolle Zeit gewonnen werden.
- Jedes Hochwasser
verläuft anders! Keine Rückschlüsse aus alten Ereignissen
ziehen! Keinen selbsternannten Prognostikern glauben.
- Wetterlage verfolgen
- Radio- und Fernsehmeldungen
beachten. Lautsprecherdurchsagen verfolgen. Laufend informieren, wie
sich die Situation weiter entwickelt
- Um rechtzeitig
die eigenen Selbstschutzmaßnahmen anzuwenden, auf beginnenden
Stegbau, Aktivieren von Hochwasserschutzeinrichtungen usw.) achten
- Anweisungen der
Behörde beachten!
- Auf Sirenensignale
achten. Sonderregelung bei Gemeinden in Tälern mit flussaufwärts
liegenden Staudämmen erfragen. Z.B. in NÖ Kamptal: "Wasseralarm"
10 Minuten lang 10 Sekunden Dauerton und 5 Sekunden Pause
- Behördlich
angeordnete Maßnahmen umsetzen
- Nutztiere aus
der Gefahrenzone bringen
- Tanks durch befüllen
oder durch geeignete Halterungen gegen Aufschwimmen sichern. Öffnungen
verschließen. Technische Einrichtungen eventuell abmontieren
- Gegenstände
die durch den Strömungsdruck mitgerissen werden können entfernen
oder sichern
- Bei ausreichender
Gebäudestandsicherheit Abdichtungsmaßnahmen oder Flutung
des Kellers vorbereiten und aktivieren
- Gefährdung
durch aufgestautes Treibgut beachten
- Bei Gefährdung
Fahrzeuge aus der Garage / Abstellplatz in Sicherheit bringen
- Nachbarschaftshilfe
organisieren und durchführen. Nichtbetroffene sollen Betroffenen
unaufgefordert helfen
- Gegenstände,
die nicht nass werden dürfen, aus dem Keller räumen!
- Haupthähne
und Schalter für Gas, Wasser, Strom abdrehen! (Achtung: Tiefkühltruhe)
- Für ein Verlassen
des Gebäudes ein Notgepäck griffbereit halten
- Straßen,
Wege können überflutet sein (Sinnhaftigkeit von Ausfahrten
überprüfen), Gefahr erkennen - Aquaplaning, Treibgut, Steinschlag,
usw.; als sicher angesehene Verkehrswege können Lebensgefahr bedeuten
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Um
Personenschäden zu vermeiden, auf Eigensicherheit achten. Die Gewalt
des Wasser nicht unterschätzen |
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Bei Hochwasserereignissen
kommt es durch falsches Verhalten (Neugier, Selbstüberschätzung,
Leichtsinn, Unwissenheit usw.) der Menschen, immer wieder zu Behinderungen
der Hilfskräfte aber auch zu tragischen Unfällen. Durch richtiges
Verhalten könnten viele dieser Behinderungen und Unfälle vermieden
werden.
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- Nach dem Hochwasser
ist Aufräumen angesagt
- Mit den Aufräumungsarbeiten
rasch beginnen. Durch Tierkadaver entsteht sonst Seuchengefahr. Auch
wird der abgelagerte Schlamm hart und kann dann nur mit erheblichem
Kraftaufwand entfernt werden
- Erst mit dem Auspumpen
des Kellers beginnen, wenn sichergestellt ist dass dadurch kein zusätzlicher
Gebäudeschaden entstehen kann
- Wenn notwendig
Hausbrunnen entkeimen und Wassergüte überprüfen lassen
(Vorschriften beachten)
Da das Trinkwasser verschmutzt sein könnte, ist ein Wasservorrat
immer günstig
- Vorsicht beim
Öffnen von Garagen- und Hallentoren
- Um Schimmelpilzbefall
zu verhindern, ist ein rasches und ausreichendes Trocknen des Mauerwerks
durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen
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Wegen
möglicher Entschädigunszahlungen wenden Sie sich an ihre Gemeinde
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Fahrzeuge die
nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht werden,
verursachen erhebliche Probleme bei Hilfseinsätzen aber auch für
die Umwelt.
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Auto
und Wasser-
Zeichnet sich die Gefahr eines Hochwassers ab, ist folgendes zu tun: |
- Fahrzeuge aus
der Garage in Sicherheit bringen (eher zu früh als zu spät)
- Fahrzeuge, die
im Freien abgestellt sind, aus der Gefahrenzone (See, Fluß, bereits
überflutete Strassen) bringen
- Achtung Urlauber!
Auch an Ihrem Ferienort kann es unvermutet zu kritischen Ereignissen
kommen. Prüfen Sie die Situation, ehe Sie Ihr abgestelltes Fahrzeug
für mehrere Stunden verlassen
- Müssen Sie
eine überflutete Stelle passieren:
"Tasten" Sie sich langsam vor (auch Schrittgeschwindigkeit
kann zu schnell sein); dringt Wasser in den Motorraum, droht ein kapitaler
Schaden.
Nach längeren Fahrten den Motor abstellen, damit der Katalysator
abkühlt, ehe Sie durch das Wasser fahren. Die Temperatur des Kat
liegt bei etwa 700 Grad, wird er plötzlich abgekühlt, kann
der Keramikkopf springen.
- Stand das Kfz
bis zur Ölwanne oder gar über die Räder hinaus im Wasser,
Motor nicht mehr starten! In die nächste Werkstätte zur Überprüfung
schleppen (Bremsflüssigkeit und Öl wechseln etc.)
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Quelle:
NÖ-Zivilschutzverband |
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